Newsletter Juni 2020

Frühchen

Ihr Lieben,

Krisenzeit

Die Regenzeit, welche in Tansania von April bis Juni andauert, geht nun dem Ende zu. Unsere schlimmsten Befürchtungen, dass wir wegen der schlechten Straßenverhältnisse von Dar es Salaam abgeschnitten würden, bewahrheiteten sich zum Glück nicht. Die Straße wurde rechtzeitig wieder instandgesetzt.

Das Gebäude von „Ein Herz für Kinder“
Das Gebäude von "Ein Herz für Kinder"

Auch Tansania ist von der Corona-Pandemie betroffen. Es wurde bisher keine Quarantäne verhängt, und auch Großveranstaltungen finden weiterhin statt. Das Tragen von Masken ist in Geschäften und Verkehrsmitteln vorgeschrieben. Schulen und Universitäten sowie die Landesgrenzen sind geschlossen. Ansonsten setzt man auf die Eigenverantwortung der Bürger. Man versucht alles zu tun, um die Wirtschaft und das Einkommen der ärmeren Bevölkerungsschichten nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. In der Presse hört man wenig. Die letzte Information unseres Präsidenten war, dass Corona-Tests unzuverlässig wären, es wurden Tiere und Lebensmittel positiv auf Corona getestet – was sicherlich große Zweifel an den Testverfahren aufkommen lässt. Es gibt offiziell nur wenig Corona-Tote und auch die Anzahl der Infizierten ist nach wie vor gering. Das liegt daran, dass Menschen, die krank sind, wegen der Behandlungskosten und der entfernt liegenden Kliniken nicht ins Krankenhaus gehen. Da ist der Medizinmann im eigenen Dorf günstiger und näher. Tote werden nicht auf Corona-Viren untersucht und laut islamischem Brauch sofort beerdigt. Die Regierung versucht – im Gegensatz zu Europa – den Bürgern die Angst vor Corona zu nehmen. Seitdem die Tests sich als unzuverlässig herausgestellt haben, gibt es in der Presse keine Angabe der Anzahl von Infizierten oder Toten mehr. Wir halten uns an die offiziellen Regeln, lassen keine Hysterie aufkommen und haben bisher von keinen Todes- oder Krankheitsfällen aus unserem unmittelbaren Umfeld gehört.

Selbstverständlich machen wir uns Gedanken, ob uns die Finanzkrise durch ausbleibende Unterstützungen Probleme bereiten wird. Wir sind aber guten Mutes, dass ein Projekt, das durch viele Wunder begann, mit Gottes Hilfe Bestand haben wird. Gott verspricht, „Brot und Wasser sei euch gewiss!“

Projekte

Ein Herz für Kinder
Ein Herz für Kinder

Das dritte Waisenheim wurde Anfang des Jahres fertiggestellt. Es wurde von „Ein Herz für Kinder“ finanziert und für Mädchen im Alter von 6 bis 12 Jahren gebaut. Während der Corona-Krise sind dort zunächst Mitarbeiter ntergebracht - die Kinder werden umziehen, nachdem die Krise überstanden ist. Wir danken den Verantwortlichen und Mitarbeitern von „Ein Herz für Kinder“, dass sie uns in so wesentlichem Umfang unterstützt haben.

Was den Strom angeht, sind wir nun komplett autark und betreiben mit unseren Solaranlagen vier Waschmaschinen, drei Kühlschränke, zwei Gefrierschränke und haben Strom für die Werkstatt und die Beleuchtung aller Gebäude.

Ein Klassenzimmer
Ein Klassenzimmer

Der Schulbau unserer Primarschule – die am Wochenende als Kapelle genutzt wird – konnte abgeschlossen werden. Die Einrichtungsgegenstände, wie Schulmöbel und Tafeln, stehen bereit. Wir befinden uns nun im Genehmigungsverfahren, um pünktlich zum neuen Schuljahr, das in Tansania am 1. Januar 2021 beginnt, mit dem Unterricht beginnen zu können. Wir bedanken uns bei „Restore a Child“, unserer Partnerorganisation, wie auch
bei allen Personen und Organisationen, die sich für dieses Projekt engagiert haben. Besonderer Dank gilt der Initiatorin des Schulprojekts: Saskia Maier und ihrem Team.

Der Spielplatz
Der Spielplatz

Zur Jahreswende begann ein Bautrupp aus Nürnberg mit der Errichtung eines Spielplatzes. Die Planung wurde gemeinsam durchgeführt und viele interessante Ideen zusammengetragen. Besonders wurde auf die motorische Entwicklung der Kinder durch Hinderniswege zum Balancieren und einige Möglichkeiten zum Klettern geachtet. So entstand aus einfachen Mitteln wie Eukalyptus-Rundhölzern und Altreifen ein Spielplatz, der nur wenige Wünsche offen lässt. Wir sind unseren Nürnbergern und allen Volontären, die geholfen haben, sehr dankbar. Herzlichen Dank an Nicole Pardubicki, die dieses Projekt ins Leben rief und uns viele kreative Ideen gab.

Neue Gehwege
Neue Gehwege

Die Regenzeit ist in Afrika immer mit einer kräftigen Schlammschlacht verbunden. Bergab besteht die Gefahr, dass man auf der lehmigen Erde ausrutscht. Die Senken füllen sich bei Regen schnell mit Wasser und verwandeln sich in reißende Bäche, sodass man schwer hindurch kommt. Dunia ya Heri Österreich hat uns dabei geholfen, einige der Wege zu befestigen. Nun ist es möglich, ohne Matsch und Dreck von einem Heimgebäude zum anderen zu kommen.

Der überdachte Pizzaofen
Der überdachte Pizzaofen

Einen Pizza-Ofen gab es bereits von Anfang an. Allerdings stand dieser im Freien und konnte während der Regenzeit nicht genutzt werden. Der Ofen erhielt ein Dach, der Schornstein wurde erhöht und der Backraum gedämmt, so dass der Ofen die Hitze länger hält. Nun genießen wir herrliches selbst-gebackenes „deutsches“ Brot.

Nachbarschaftshilfe

Nachbarschaftshilfe
Das Haus der Nachbarin vorher

Auch Menschen im benachbarten Dorf benötigen unsere Unterstützung. Mit Hilfe von Volontären konnten wir ein regensicheres neues Heim für eine verarmte, alleinerziehende, muslimische Mutter mit fünf Kindern, die in der direkten Nachbarschaft wohnt, errichten. Die Familie ist äußerst dankbar. An der Hauswand befindet sich die Inschrift: „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“ Wir danken den Initiatoren dieser Hilfsaktion.

Das Haus der Nachbarin nachher
Das Haus der Nachbarin nachher

Zwei Zahnärztinnen und ein Kinderarzt aus Polen haben uns unterstützt. Innerhalb von 10 Tagen wurden täglich ca. 15 Personen aus dem Dorf behandelt. Leider sieht man, dass der übernommene westliche Lebensstil viel Schaden an den Zähnen der lokalen Bevölkerung anrichtet. Afrikaner waren dafür bekannt, dass sie starke und gesunde Zähne haben. Nun sind die Zähne oft bereits im Kindesalter mit Karies behaftet. Grund ist die Menge an Softdrinks (Fanta, Cola, usw.) und Süßigkeiten, die auch in den ärmeren Bevölkerungsschichten konsumiert werden. Die Hauptarbeit des Ärzteteams bestand leider darin, Zähne zu ziehen. Für Ihren Besuch, ihren Einsatz
und ihre Unterstützung möchten wir dem Team danken.

Unsere Kinder

Unsere Zahnärzte
Unsere Zahnärzte

Was die Behandlung der Zähne angeht, stellen unsere Kinder eine rühmliche Ausnahme dar. Keines der Waisenkinder hatte Karies, wofür sicherlich unsere gesunde Ernährung und die regelmäßige Zahnhygiene ausschlaggebend sind.

Wir erwähnten in unserem letzten Rundbrief, dass eines unserer Kinder zur Behandlung in eine Spezialklinik nach Polen gebracht werden sollte. Leider haben wir es nicht geschafft, die Ausreisegenehmigung zu erhalten. Wahrscheinlich war dies jedoch unser Glück, denn sie säßen wegen der Flugbeschränkungen nun in Polen fest und hätten keine Chance, kurzfristig nach Tansania zurückzukommen. Nun wird unser Kleiner lokal durch einen Physiotherapeuten behandelt und macht gute Fortschritte. Das Laufen fällt ihm nicht mehr schwer, und auch seine Sprachentwicklung bessert sich.

Saskia beim Schwimmunterricht
Saskia beim Schwimmunterricht

Bis Anfang des Jahres befanden sich drei Volontärinnen bei uns. Sie haben uns in vielen ausbildungsrelevanten Aufgaben geholfen. Unsere Kinder haben damit begonnen, Schwimmunterricht zu nehmen, was in Afrika unüblich ist. Da wir uns in der Nähe des Indischen Ozeans befinden, ist es jedoch wichtig, dass sie Schwimmen können. Nicht selten hört man in Dar es Salaam von Schulkindern, die ertrinken. Wir danken Vicky, Saskia und Sara für
ihren Dienst.

Vicky beim Unterrichten
Vicky beim Unterrichten

Die Kinder machen auch in anderen Bereichen gute Fortschritte. Sie haben etwa 20 Lieder auswendig gelernt, viele der Lieder mit mehreren Strophen. Das Auswendiglernen von Gedichten und interessanten Bibelstellen fällt ihnen sehr leicht. Die älteren Kinder können bereits lesen - obwohl nur eines der Kinder in die erste Klasse geht. Alle Kinder ab etwa vier Jahren können ihren Namen in Klein- und Großbuchstaben schreiben. Das Rechnen wird täglich geübt. Auch fangen sie mit Englisch an, und einige von ihnen verstehen sogar ein wenig Deutsch.

Eine unserer Neuankömmlinge
Eine unserer Neuankömmlinge

Anfang des Jahres erhielten wir von einem befreundeten katholischen Waisenheim zwei Neuankömmlinge. Sie konnten dort nicht länger bleiben, weil sie nur für Kinder bis zum Alter von drei Jahren ausgestattet sind. Die Zwei erden wohl langfristig bei uns bleiben. Sie haben sich sehr gut eingelebt. Gleichzeitig haben uns zwei Kinder verlassen. Eines wurde adoptiert, und das andere Kind konnte glücklicherweise zu seinem Vater zurückkehren. Die Mutter war während der Geburt gestorben, und der Vater war mit der Betreuung des Babys überfordert, weshalb uns das Jugendamt um Hilfe bat.

Schlussendlich möchten wir uns erneut bei allen ganz herzlich bedanken, die Dunia ya Heri unterstützen – ob Einzelpersonen, Organisationen oder Firmen, ob durch den Einsatz und Aufenthalt hier vor Ort, ob durch finanzielle Hilfe, Ratschläge oder durch Gebet. Wir glauben auch weiterhin an das eine oder andere Wunder.

 

 

Mit lieben Grüßen und Segenswünschen


Ihr/Euer Thomas Küsel, Stellvertretender Vorsitzender
Ihre/Eure Judith Klier, Vorsitzende

Spenden

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